
10. Semester in (02/2019 - 05/2019)
- Betreuung
- Lehrveranstaltungen
- Besuchte Stationen
- Lebenshaltungskosten
- 3
Ich empfehle ....
- ... diese Region
- Ja
- ... Auslandsaufenthalt
- Ja
Weiteres zum Aufenthalt
- Tertiale
- HNO/Auge, Pädiatrie, und Gynäkologie
Wie würdest du die Gastuniversität beurteilen? Wie war die Betreuung vor Ort?
Die Betreuung an der Gastuniversität fand nur durch die Studienkoordinatorin direkt an der Universitätsklinik statt. Die Betreuung durch die Koordinatorin an der Klinik war jedoch sehr gut. Ansonsten hatte ich keinen Kontakt zur Universität und musste auch keine Vorlesungen/ Seminare besuchen. Teilweise konnte man Seminare der Studenten auf den einzelnen Abteilungen mitmachen. Was jedoch interessanter für mich war, waren die wöchentlichen PJ-Fortbildungen, die jedes Mal sehr interessant waren. Diese konnte man jedes Mal besuchen. Es gab ein Welcome Meeting am Anfang des Semesters, das ich jedoch nicht besucht habe, da ich bereits einige Wochen vor dem eigentlichen Semesterbeginn bereits mit meinem Austausch begonnen habe. Ansonsten habe ich Veranstaltungseinladungen nur durch andere Studenten mitbekommen, ich selber habe nicht viel von ESN, etc. erfahren. Prüfungen habe ich keine mitgeschrieben.
Wie würdest du das/die Gastkrankenhäuser und deine Tertiale beurteilen? Was waren deine Tätigkeitsbereiche?
Ich habe meine 4 Tertiale (Auge/HNO, Gynäkologie und Pädiatrie) an der Uniklinik Köln absolviert. Die Versorgung und Größe des Spitals ist vergleichbar mit dem AKH in Wien.
Die Kollegen waren, bis auf wenige Ausnahmen, sehr freundlich und hilfsbereit. Wenn man Engagement und Motivation gezeigt hat, konnte man sehr viel mitarbeiten und praktische Tätigkeiten durchführen, ich hatte aber nie das Gefühl ausgenützt zu werden. Die Tätigkeiten reichten von Blutabnehmen bis OP-Assistenz, Briefe schreiben bis relativ selbstständige Betreuung der Patienten in der Notfallaufnahme oder auf Station (vorallem auf der Pädiatrie). Die Arbeitszeiten waren dort teilweise länger (bis ca. 16 oder 17 Uhr), was ich jedoch als willkommene Herausforderung ansah, da man dadurch die Patientengeschichten wirklich sehr gut mitverfolgen konnte und viel gelernt hat. Insgesamt hat mit die Pädiatrie Station super gut gefallen, da dort das Team einfach wunderbar war und man wirklich viel lernen konnte. Die HNO in Köln war ebenfalls eine tolle Abteilung, wo man sehr viel im OP bei spannenden Operationen mithelfen konnte und jeden Tag was neues gelernt hat. Das Team dort war einfach super!
Die Gynäkologie war ein sehr großes Zentrum in der Uniklinik, wo ich mir ein wenig verloren vorgekommen bin, da einfach sehr viele Ärzte dort waren und ich keine richtigen Aufgaben hatte. Im Endeffekt war ich dort nur im OP assistieren, da man dort immer viel helfen konnte.
Insgesamt war ich aber zufrieden mit den Praktika, vorallem Pädiatrie und die HNO kann ich nur jedem empfehlen.
Welche organisatorischen Hürden musstest du überwinden? War es einfach/gab es Probleme bei der Wohnungsfindung? Wie war deine Wohnsituation und Miete (WG, Wohnheim etc.)?
Mein WG Zimmer, welches 15 Gehminuten von der Uniklinik entfernt war, habe ich problemlos über wg-gesucht.de gefunden. Ich habe aber von einigen Studenten gehört, die nur sehr schwer ein Zimmer/ eine Wohnung fanden. Meine Miete betrug 400 Euro pro Monat und ich wohnte mit einer jungen Mutter und dessen Tochter, welche ein paar Tage im Monat da war, zusammen.
Ein wenig schwierig fand ich die Situation mit dem Studienbeitrag. Da ich genau zwischen Winter und Sommersemester ankam (In Deutschland gibt es andere Semsterzeiten), lohnte es sich nicht für beide Semester den Studienbeitrag zu zahlen, welcher jeweils bei ca. 300 Euro lag. Dadurch, dass ich damit nicht an der Uni offiziell inskribiert war, hatte ich keine Karte für das Krankenhaus und auch kein Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel, welches man normalerweise mit dem Studienbeitrag bekommen würde. Einen Mantel für die Klinik konnte ich aber problemlos von der Wäscherei bekommen, für ein Monats-Ticket musste ich pro Monat etwa 70 Euro zahlen, was ich relativ teuer finde im Gegensatz zu Wien.
In Köln kann man aber, wie in vielen anderen Städten in Deutschland, sehr gut und einfach mit dem Fahrrad fahren, es gibt fast überall sehr gute Fahrradwege. Daher kann ich nur empfehlen am besten gleich zu Beginn ein Fahrrad zu kaufen oder über Swapfiets eines zu bestellen. Ansonsten gibt es auch so etwas ähnliches wie City Bike, nur dass die Räder in Köln überall abgestellt werden können, anstatt nur auf bestimmten Rad-Plätzen, wie in Wien.
Gab es sozio-kulturelle Besonderheiten (Essensgewohnheiten, Offenheit, Bürokratie, Arbeitsmoral, etc), gab es sprachliche Barrieren? Wurden vor Ort Sprachkurse angeboten?
Da der kulturelle und sprachliche Unterschied nicht wirklich vorhanden war in meiner Situation kann ich nur über wenige sozio-kulturellen Besonderheiten berichten.
Die Kölner sind aber grundsätzlich sehr offene und lustige Menschen, die die Wiener sehr gerne mögen, hatte ich zumindest das Gefühl.
Ein besonderes Event ist natürlich der Karneval, an dem die ganze Stadt verrückt wird und nur am feiern ist, das ganze beginnt schon vormittags und die Krankenhäuser sind natürlich auch mit dabei. Das heißt auch, das ganze Team, das ab Punkt 12 Uhr gemeinsam zur Uni-Klinik-Karneval Feier geht im Kostüm selbstverständlich. In Wien gibt es keinen Vergleich zu diesem Fest, daher war das wirklich etwas Besonderes, da an diese Tagen die ganze Stadt gemeinsam feiert.
Welche Tipps/Überlebenstricks würdest du anderen Studierenden unbedingt mit auf den Weg geben? Was hat dir besonders gut/nicht so gut gefallen. Nutze diese Gelegenheit um besondere Dinge hervorzuheben!
Meiner Meinung nach ist ein Auslandssemester oder sogar Jahr eine unglaublich wichtige und besondere Erfahrung, die man nicht missen sollte!
Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man die Chance nutzen, denn nur in neuen Ländern, Umgebungen lernt man selbstständig mit allen möglichen Problemen im Leben umzugehen. Ich bin sehr dankbar, dass es heutzutage möglich ist, mit Organisationen solche besondere Einblicke in andere Kulturen bzw. Krankenhäuser zu bekommen. Besonders gefallen hat mir die Möglichkeit durch den Aufenthalt Studenten aus verschiedenen Ländern kennenzulernen, mit denen man ganz spezielle Freundschaften entwickelt.
Vielen Dank an Erasmus und an die ÖH in diesem Sinne!