Die digitale Spielesammlung für vernetzte Weihnachten
von Patrick Fegerl und Annika Sima
Achtung: Der folgende Blogbeitrag ist eine einzige Produktplatzierung!
Ohne Frage kommen dieses Jahr andere Weihnachten auf uns zu. Manche werden ihre Familie, ob im In- oder Ausland, nicht besuchen können und auch die, die es können, werden sich vielleicht dazu entschließen nur mit der Kernfamilie -wenn überhaupt- zu feiern, um das Infektionsrisiko zu senken.
Damit ihr zu Weihnachten mit der Familie oder während der Ferien mit euren Freund_innen ausreichend Spaß habt, haben wir euch hier eine kleine Sammlung erprobter, kostengünstiger online Multiplayer Spiele zusammengesucht, die sich für jeden Spieleabend eignen oder ihr vorschlagen könnt, wenn ihr einfach nicht mit eurem Onkel per Skype über Politik reden wollt.
Die altbewährten Classics
Die Klassiker zuerst. Ähnlich wie bei Activity probiert ein_e Spieler_in bei Skribbl anhand einer Zeichnung ein Wort zu erklären, das die anderen Spieler_innen erraten müssen. Zum Zeichnen empfiehlt es sich eine Maus an den Laptop zu stecken, denn es gibt Punkte wenn jemand erraten kann, was deine Kinderzeichnung bedeuten soll. Die Antworten müssen eingetippt werden, die meisten Punkte bekommt die Person, die das Wort als erstes errät. Hat man das Spiel schon viel zu oft gespielt und es wiederholen sich die Worte nur mehr, so kann man auf andere Sprachen umstellen, damit auch die seltener benutzten Gehirnwindungen beansprucht werden und das Ganze wieder interessant wird.
Apropos selten benutze Gehirnwindungen – schon lange keine Übungen mehr für die Wortflüssigkeit gemacht? Dafür empfiehlt sich der Volksschul-Pausenklassiker Stadt-Land-Fluss in seiner digitalen Neuauflage. Genauso wie Hangman und Schifferl Versenken lässt er sich aber natürlich auch nur mit einem Stück Papier, einer Audioverbindung und gegenseitigem Vertrauen spielen, als Plan Z, sollte das Internet bei einem_r Mitspieler_in einmal ganz schlimm hacken.
… zur Abwechslung was Anderes
Darf’s a bisserl ausgefallener sein? Dann empfehlen wir die Website Tabletopia. Diese Seite ist angenehm, weil man auf ihr viele klassische Karten– und Brettspiele findet, ohne jedes Mal nach einer neuen Seite suchen zu müssen. Insgesamt werden hier 1456 gratis Spiele angeboten, wobei ein_e Spieler_in einen Account erstellen muss und dann die restlichen Spieler_innen per Link einladen kann. Man findet sogar das Krimi-Game Secret Hitler auf der Seite, was geschickt ist, weil die ursprüngliche Seite wegen der starken Serverauslastung nicht so verlässlich ist.
Ein politisch inkorrekter und äußerst schwarzhumoriger Partyklassiker namens Cards against Humanity (CAH) hat es auch ins Internet geschafft. Dafür einen Nickname eingeben, „Set“ und auf der weitergeleiteten Seite könnt ihr unter „Create Game“ einfach die Kartendecks, mit denen ihr spielen wollt, auswählen. Anschließend den Link kopieren und weiterleiten. Wenn man nicht möchte, dass sich jemand außerhalb der bevorzugten Player in das Spiel einloggt, können mittels Passwort private Spielräume kreiert werden (siehe „Game Password“ unterhalb der anwählbaren Kartendecks).
Ein Corona-Newcomer ist Among Us – auf Steam erhältlich um 3,19 Euro für Windows, mit einer gratis Version für Android und iOS. In diesem futuristischen Werwolf-Spiel sind du und deine Freund_innen/Familienmitglieder im All unterwegs auf einem Raumschiff und habt alle möglichen Wartungsaufgaben zu erledigen. Doch eine_r (oder mehrere) von euch ist/sind ein_e Verräter_in, sabotiert das Schiff und ermordet die Mitreisenden! Kommt ihr dem sogenannten „Imposter“ auf die Spur und werft ihn_sie ohne Druckkapsel in die unendlichen Weiten des Alls – oder knöpft er_sie sich eine_n nach dem_r anderen vor wie im Film Alien? Alternativ erledigt ihr alle eure Wartungsarbeiten und kommt heil an, bevor der_ie Verräter_in sein_ihr Werk vollenden konnte.
Wenn wir schon bei Werwolf sind: Wer den diesjährigen Weihnachtsurlaub im Dorf Düsterwald verbringen möchte, suche nun nicht mehr weiter, denn unter Werwolfonline.eu findet ihr eine einfach gehaltene, aber funktionierende Version des Party Klassikers. Alternativ gibt es auf Boardgamearena.com eine andere Version, für die man allerdings wieder einen Account erstellen muss.
Ich brauch mal Zeit nur für mich und meinen Computer.
Wenn diese abendliche virtuelle Connection zu anderen Menschen zu viel wird, man sich gerne in der nächtlichen Dunkelheit die Beine vertreten möchte, sich aber dagegen entscheidet (weil die Ausgangssperren aktiv sind und es kalt und dunkel ist und außerdem ist es irgendwie doch nicht mehr so toll, sich nun aus dem bequemen, angewärmten Computersessel zu erheben, um sich dick anzuziehen und die vier Stockwerke im stillen Wohnhaus hinunterzutraben, nur um in den irgendwie doch gruseligen dunkel-verlassenen Gassen um den Häuserblock strawanzen zu können), man daher einfach das Fenster für frische Luft öffnet und sich wieder an den Computer setzt, bietet sich ein relativ authentisches neues Singleplayer-Game an. Von einem kleinen österreichischen Künstler_innen-Team wurde in Anlehnung an das bekannte Horror-Game Slenderman eine kostenlose (bzw. gegen freie Spende erhältliche) Corona-Adaption für Wien im Lockdown veröffentlicht: Schlenderman. In diesem Spiel schlendert ihr während der nächtlichen Ausgangssperren in der Corona-Geisterstadt Wien umher und müsst 7 Rollen Klopapier sammeln, um den nächsten Tag zu überleben. Aber Vorsicht, Basti geht um! Der Kanzler mag es gar nicht, wenn man seinen (verfassungswidrigen) Verordnungen nicht folgt und patrouilliert die leeren Straßen auf der Suche nach unartigen Bürger_innen. Lachen-mit-einem-leichten-Gruselschauer-Garantie.
Natürlich bietet die virtuelle Spielewelt noch ganz viel mehr. Habt ihr etwas Besonderes gefunden, das ihr unbedingt teilen wollt? Gebt uns Bescheid, vielleicht können wir dann bald eine Fortsetzung von dem Blogpost veröffentlichen.
Zum Schluss wünschen wir euch ganz viel Spaß über die Weihnachtsferien …und lasst euch nicht vom Basti erwischen!
Abbildungen:
Titelbild: Pexels auf Pixabay
Symbolbild Videocall: Photo by Chris Montgomery on Unsplash