Pommes in der Mensa?!

von Captain Nemo

Wusste doch, dass man bei diesem Titel genauer hinschaut. Leider habe ich eine schlechte Nachricht, Pommes gibt es bisher – und vermutlich auch eine ganze Zeit erstmal – nicht (und zwar nicht nur wegen etwas, das mit C anfängt und orona aufhört). Ist das schlimm?

Sicher, für mich als eingefleischten und überzeugten Pommesliebhaber ist das eine Katastrophe, vergleichbar mit einem Albtraum, in dem man ohne Hose in die Schule geht. Es fehlt einfach was.
Doch der durchschnittliche Studi pfeift drauf, geht entweder sowieso nicht in die Mensa, oder hat seine Geschmacksknospen schon an die üblichen Gerichte angepasst und seine Magenschleimhaut so trainiert, dass sie auf Kommando die doppelte Menge an H⁺-Ionen ausschüttet, um das Reisfleisch schnellstmöglich zu verdauen.

Also warum jammern? Weil es hier ums Prinzip geht. Diese knusprig güldenen, vollmundigen, salzig-fettigen Engelslocken, mancherorts auch als frittierte Sonnenstrahlen bezeichneten Köstlichkeiten (ja, es geht immer noch um Pommes) stehen für eine Vielzahl an Dingen, die nicht so richtig laufen.

Als Vegetarier hat man an durchschnittlichen Tagen die Auswahl zwischen einer essig-triefenden Masse, in der man mit viel Glück ein kleines Stückchen Feta findet, das den einen Löffel so richtig gut macht (kleines Ratespiel: ja, es ist die Salatbar), einem Gericht, das aus irgendwas mit Tomaten besteht oder der Beilage vom Hauptgericht. Das können auch mal 6 (in Zahlen: sechs, ja sechs!) Kroketten für 1,90 € sein. Davon werden kein Hobbit und kein gestresster POL-Tutor satt. Kartoffeln gibt es gefühlt immer zwei Tage hintereinander, wobei sie am zweiten Tag irgendwie immer matschiger sind. Die hätte man auch in Stiften frittieren können, aber ok cool.

Von Veganismus möchte ich gar nicht erst anfangen, das würde hier den Rahmen sprengen. Festzuhalten ist jedenfalls, dass dieses Areal für Menschen mit Ernährungsgewohnheiten, die kein Fleisch, Petersilienkartoffeln oder Fleisch beinhalten, eher gemieden wird.

Portionsmäßig hab ich natürlich auch was auszusetzen, nur leider meine Lupe nicht immer dabei. Mein Highlight war letztens ein gebackener Camembert (die werden auch immer kleiner), der einfach keine Füllung hatte. Stellt euch eine Panade in Form eines Camemberts vor, aber ohne Käse. Der Tag war definitiv gelaufen. Und klar fragst du dich jetzt: Ist diese Geschichte wahr oder haben wir sie frei erfunden? Glaubt mir, es ist wahr.

Zusammenfassend kann man sagen, dass dies hier kein Lobgesang auf unsere Mensa ist. Es gibt echt einiges, wo man mit geringem Aufwand etwas draus machen kann. Passiert irgendwie nicht, was wirklich schade ist. Denn eine Mensa ist trotz allem ein Ort der Gemeinschaft, der guten Gespräche und der Verbundenheit. Menschen, die miteinander speisen, fühlen sich währenddessen oftmals viel näher und sind offener. Das ist schon seit drölftausend Jahren so und wird sich bis zur Einführung der Kapselernährung nicht ändern. Es ist natürlich viel besser, wenn das Essen auch wirklich schmeckt.

Wir wollen mal nicht so sein und loben natürlich zum Abschluss auch die guten Seiten. Ich spreche natürlich vom heiligen Trapezius, dem hochverehrten Lebewesen, der uns jeden Freitag mit seinen pescetarischen Genüssen umschmeichelt, garniert mit einem klassischen Klacks der feinen Sauce Tatütata – besser geht es einfach nicht. Außer mit Pommes. Die machen alles besser.

Links:

DIY Pommes ohne Fritteuse: https://www.grillkameraden.de/pommes-selber-machen/ 

Abbildungen:

Titelbild: Bild von Matthias Böckel auf Pixabay

Symbolbild Camembert ohne Inhalt: Bild von Spudaitis auf Pixabay

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