10. Semester in (01/2019 - 04/2019)

Betreuung
1
Lehrveranstaltungen
0
Besuchte Stationen
2
Lebenshaltungskosten
3

Ich empfehle ....

... diese Region
Nein
... Auslandsaufenthalt
Ja

Weiteres zum Aufenthalt

Tertiale
HNO/Auge, Neurologie, und Gynäkologie

Wie würdest du die Gastuniversität beurteilen? Wie war die Betreuung vor Ort?

Stella, welche die Ansprechpartnerin aller Erasmusstudenten in Heraklion ist, war bereits vor dem Auslandsaufenthalt behilflich wo sie nur kann. Besonders wenn es um bürokratische Dinge wie genaue Aufenthaltsdauer, um die Förderung zu erhalten oder auch jegliche Fragen bzgl Formulare, Unterschriften etc wurden von ihr immer sehr schnell und freundlich via Email beantwortet. Auch vor Ort wurde ich am ersten Tag von ihr empfangen, dann wurden ein paar kleinere Formalitäten noch geklärt bis sie mir dann eine kleine Führung durch die Meduni vor Ort (gerade waren Ferien) und das Krankenhaus gab. Sie zeigte mir auch wo meine 1. Abteilung war und nannte mir den Namen meines zuständigen Betreuers und wann ich mich am nächsten Tag dort einfinden sollte.
Wirklich etwas negatives zu Stella gibt es eig nicht zu sagen.
Ein Buddysystem gab es nur über die Esn Organisation und nicht speziell über die Meduni. Ich meldet mich anfangs auch dafür und bekam eine Physikstudentin im Master zugeteilt. Ein sehr nettes Mädchen, welches mich am ersten Tag auch vom Flughafen abholte und mit mir gemeinsam mit dem Bus zu meiner Unterkunft gefahren ist. Jedoch war sie selbst gerade in den Ferien und fuhr bereits am nächsten Tag wieder in ihre Heimat für zwei Wochen. Demnach war sie keine große Hilfe, denngenau in der ersten Zeit wäre man auf einen Buddy angewiesen.

Einführungsvorlesungen, Meetings gab es leider keine – musste mit Neurologie außerhalb des offiziellen Semesters beginnen, demnach waren noch Ferien.
Prüfungen musste ich keine schreiben.

Wie würdest du das/die Gastkrankenhäuser und deine Tertiale beurteilen? Was waren deine Tätigkeitsbereiche?

Das Gastkrankenhaus liegt ca 20-40min (je nach Verkehr) außerhalb der Stadt auf einer kleinen Anhöhe. Man hatte teilweise Blick aufs Meer, aber ansonsten war in der Umgebung nicht viel.
Die Hygiene in Griechenland ist nicht mit österreichischen Verhältnissen vergleichbar. Es war unhygienischer, chaotischer und sehr unorganisiert. Die Kollegen waren zum Teil sehr nett und bemüht, zum Teil total uninteressiert und ignorierten mich – hier und da könnten ein paar wenige auch ein paar Wörter Deutsch. Englisch war unter den Ärzten eig kein Problem. Ich hatte eig keine fixen Aufgaben und konnte so gut wie keine praktische Tätigkeiten übernehmen. In der Gynäkologie durfte ich einmal im OP assistieren und musste bei jeder Chefarztvisite, die auch mal jeden Tag in der Woche sein konnte, einen Patienten präsentieren.

Welche organisatorischen Hürden musstest du überwinden? War es einfach/gab es Probleme bei der Wohnungsfindung? Wie war deine Wohnsituation und Miete (WG, Wohnheim etc.)?

Die einzige Hürde, die ich hatte, war die 90Tage Aufenthaltsdauer. Bei mir hätte genau eine Woche gefehlt, um auf die 90 Tage zu kommen (hatte nie Ferien und auch nur wenige Feiertage während meines Aufenthaltes) – da war mir jedoch Stella sehr behilflich. Sie schrieb einfach ein geändertes Datum auf meine Bestätigung und somit hatte ich keine Probleme.
Unterkunft wurde keine zur Verfügung gestellt. Wgs gibt es auf der Insel so gut wie keine und demnach war die Unterkunftssuche nicht gerade einfach. Ich hatte am Ende ein Airbnb in einer guten zentralen Lage mit guter Busverbindung zum Krankenhaus und dem Flughafen. Jedoch war die Miete recht hoch und die Qualität der Unterkunft war naja für Griechenland ok. Erdgeschoss, sehr dunkel, feucht, müffelnd und leider sehr kalt (nur ein kleiner Heizstrahler). An sich möchte ich mich nicht groß beschweren, denn für einen begrenzten Aufenthalt ist es schon machbar. Aber es war sehr improvisiert, hatte keine Waschmaschine, eine kaum ausgestattete Küche, ein sehr improvisiertes Bad und wie gesagt wenig Licht und keine richtige Heizung. Würde nicht nochmal dort wohnen wollen.

Gab es sozio-kulturelle Besonderheiten (Essensgewohnheiten, Offenheit, Bürokratie, Arbeitsmoral, etc), gab es sprachliche Barrieren? Wurden vor Ort Sprachkurse angeboten?

Ich habe mich eig recht wohlgefühlt. Die meisten Griechen sind sehr nett und versuchen zu helfen auch wenn sie kein Englisch könnten. Das Essen ist sehr fettig und reichhaltig mit sehr viel Öl, Fleisch, Fisch und Fetakäse. Die Preise für Lebensmittel sind mit Österreich vergleichbar.
Es wurde ein kostenloser Sprachkurs am Unigelände (beim Krankenhaus) 2 mal die Woche abends angeboten. Ich besucht keinen Sprachkurs aus mehreren Gründen:1.Griechisch in drei Monate zu lernen ist Utopie, vielleicht für ein klein wenig Smalltalk, aber das wars. 2.der Weg zum KH war sehr mühsam, geschweige denn am Abend. 3.die Kretaner haben einen eigenen Dialekt und der hat wenig mit den klassischen Griechisch zu tun.
Im Krankenhaus verstand ich demnach die Patienten nicht. Manche Ärzte übersetzten so gut und so viel es möglich war.

Welche Tipps/Überlebenstricks würdest du anderen Studierenden unbedingt mit auf den Weg geben? Was hat dir besonders gut/nicht so gut gefallen. Nutze diese Gelegenheit um besondere Dinge hervorzuheben!

Ich persönlich würde eine Aufenthaltszeit im offiziellen Semester wählen und Nähe des Beginns der Saison. Davor kann man nicht viel auf der Insel machen. Das Wetter ist bescheiden (Regen ohne Ende), es sind keine Erasmus Studenten da und mann kann sich viele Attraktionen (weil sie noch geschlossen sind) nicht anschauen. Am besten man geht auch zuzweit dorthin, um nicht ganz alleine zu sein. An sich ging bei mir einiges schief warum ich negativ auf meinen Aufenthalt in Kreta zurückdenke. Ich lernte erst in meinem letzten Tertial (HNO) griechische Studenten kennen. War sonst komplett alleine, meistens auch auf den Abteilungen. Es war so arg regnerisch und kalt, dass es ohne ordentliche Unterkunft mit Heizung echt schwierig war. Bis auf mein Augentertial hat mir es im Krankenhaus auch nicht gut gefallen. Die meisten Ärzte sind nicht motiviert einem was zu erklären, man muss zum Teil aber trotzdem bis nachmittags um 15 Uhr anwesend sein, obwohl man nichts tun kann. In HNO war der zuständige Betreuer der Abteilung sehr ungut, unfreundlich, respektlos und hat einem echt Angst machen können. Auch die Wahl der Tertiale ist wichtg: Neuro kann man nur in den Ferien der griechischen Studenten belegen – für mich unverständlich, da sowieso links liegen gelassen wird.
Wenn man sich Kreta aussucht, darf man sich kein klassisches Erasmussemester wie in Spanien oder Italien vorstellen. Zumindest war mein Aufenthalt nicht so. Nochmal würde ich Kreta nicht als Aufenthaltsland wählen.