2. Semester in (10/2015 - 06/2016)

Betreuung
5
Lehrveranstaltungen
5
Besuchte Stationen
5
Lebenshaltungskosten
2

Ich empfehle ....

... diese Region
Ja
... Auslandsaufenthalt
Ja

Weiteres zum Aufenthalt

Tertiale
HNO/Auge, Psychiatrie, Notfall, Neurologie, Pädiatrie, und Gynäkologie

Wie würdest du die Gastuniversität beurteilen? Wie war die Betreuung vor Ort?

Organisiert & kompetent! Ich war zwar primär nur an der Uni, um mit der ERASMUS-Koordinatorin die Formalitäten zu regeln, doch die Vorträge sind an & für sich auch interessant. Leider siegte bei mir die Faulheit & ich holte mir primär von der Bücherei Bücher & chillte mich ans Meer. Es werden außer dem wöchentlichen Sprachkurs auch Sportkurse (ähnlich USI) angeboten. Hierfür benötigt man eine ärztliche Bestätigung, dass man fit genug ist, um Sport auszuüben. Kostet dort zw 20 &30 Euro – kam mir günstiger von zuhause einfach mitzunehmen. Passfotos sind mehr als sinnvoll für alle Formalitäten seitens Uni, sowie Jahreskarte für die Öffis.

Die ERASMUS-Koordinatorin schien recht routiniert & war bestens vorbereitet, sowie hilfsbereit. Bei Unsicherheiten bzgl Anrechnung etc. konnte ich mich via Mail an unser ERASMUS-Referat wenden. Ich suchte kein AMSA-Äquivalent oder andere Organisationen auf. Durch ERASMUS-Abende lernte ich sehr schnell andere Studierende kennen & die Uni organisierte sogar Ausflüge (wir waren am Wochenende z.B. in umliegenden Orten oder auch nur im Museum) & so war ich sozial schnell eingebettet.

Wie würdest du das/die Gastkrankenhäuser und deine Tertiale beurteilen? Was waren deine Tätigkeitsbereiche?

Ich war in den Krankenhäusern „Timone“, „Conception“ und „St. Marguerete“. Die Betreuung war in jedem der Krankenhäusern sehr gut & von dem Studentenwohnheim, in dem ich wohnte (wird jedem ERASMUS-Studierenden angeboten), sind „Timone“ & „Conception“ nur 5-10 Minuten Fußweg entfernt, weswegen ich diese empfehlen würde. Im Tertial Notfall schaute ich primär zu & es gab Fortbildungen für die Studierenden, was echt cool war! Psych. war spannend, würde ich, wenn möglich, nach hinten verschieben, damit man bis dahin die Sprache schon gut beherrscht. Die HNOler beginnen zeitiger & man wechselt zwischen Visite & OP. Auge war superspannend, nicht weil mich das Fach interessiert, sondern weil ich aktiv machen & schauen durfte & damit auch richtig gefordert wurde. Auf der Gyn verbringt man 2 Wochen auf der Station (bei mir Risikoschwangerschaften) & 2 Wochen im OP. Kinder & Neruro war eher Stationsbetrieb & demnach Untersuchungen & je nach Arzt spannende Gespräche =) Zusammenfassend waren alle Tertiale sehr lehrreich, für mich insbesondere Auge (sehr aktiv) & Psych (interessant).

Grundsätzlich wird jedem Studierendem ein/e Patient/in zugeteilt (je nach Sprach- /Medizinkenntnisse später auch mehr) & diese/r ist jeden Tag zu untersuchen & bei der Visite vorzustellen. Sie sind alle nett & es passiert nichts, wenn dies schwer fällt. Das Schema dort ist: Name &Alter des Patienten/der Patientin, Aufnahmegrund, Allergien& Medikamente, Aufenthaltsverlauf, Zusammenfassende Phrase. Man lernt dies recht schnell. AB & zu gibt es dann noch Besprechungen oder Fortbildungen, von denen ich viel lernte. Ev. sind Anrufe zu tätigen & Transportscheine auszufüllen (wenn Sprache schon gut passt ;P ) Man ist auch nur vormittags im Spital und nachmittags kann man die Unikurse besuchen, muss aber nicht, da bei uns sowieso nur die SIP zählt & keine Prüfungen vor Ort zu machen sind. Es wurde sogar ein Sprachkurs von der Uni kostenlos angeboten (1*wöchentlich), was auch noch mal den sprachlichen Einstieg & die Vernetzung vor Ort erleichterte.

Welche organisatorischen Hürden musstest du überwinden? War es einfach/gab es Probleme bei der Wohnungsfindung? Wie war deine Wohnsituation und Miete (WG, Wohnheim etc.)?

Keine besonderen. Impfungen werden dieselben empfohlen wie hier (HepA/B …) & als EU-Bürgerin brauchte ich auch kein Visum. Einzig die Fahrt-/Flugkosten sind selbst zu decken.

Ich nahm das Angebot der Uni an & wohnte im Studentenzimmer. Das war zwar jetzt keine superfancy Wohnung, aber ich lernte so schnell Leute kennen & für mein bescheidenes kleines Reich musste ich weniger als 300 Euro bezahlen, wovon ich nochmals monatlich ca 70 Euro durch das CAF (Organisation, die die Wohnung von Studierenden fördert) zurückerstattet bekam. Bzgl CAF erhielt ich alle Infos über andere ERASMUS-Studierende & es war eher kompliziert & mühsam, die Unterstützung zu beantragen, aber lohnte sich.

Gab es sozio-kulturelle Besonderheiten (Essensgewohnheiten, Offenheit, Bürokratie, Arbeitsmoral, etc), gab es sprachliche Barrieren? Wurden vor Ort Sprachkurse angeboten?

Marseille hat sehr viel Migranten aus dem Orient, was die Atmosphäre echt besonders macht =) Wer sich einen „typisch“ französischen Ort mit kleinen, sauberen Gassen &dem romantischen Feeling von Paris erwartet, wird enttäuscht. Hafen & touristische Plätze sind sauber & gepflegt, alles andere ist jedoch eher dreckig (Hundekot auf der Straße) & man sieht viele Migranten im Markt und Wohngegenden. Mir hats echt gut gefallen, dieser Mix aus Französisch und Orient! Lasst euch von dem bisschen Dreck auf der Straße nicht abschrecken: Hafen & Calanques machen es mehr als wett ;P

In Frankreich wird tatsächlich kaum/kein Englisch gesprochen. Die Studierenden & v.a. jüngere Menschen schon, aber darauf verlassen würde ich mich nicht. Für mich war der Einstieg schon schwerer, als gedacht. Dafür kommt man dementsprechend schnell ins Französische hinein – man muss es einfach =) Ich besuchte eine Sprachschule (ERASMUS fördert ja bis zu 400 Euro) & war bei dem Sprachkurs an der Uni. Kaum zu fassen, wie schnell eine andere Sprache erlernt wird! Also kein Stress, das wird =)

Welche Tipps/Überlebenstricks würdest du anderen Studierenden unbedingt mit auf den Weg geben? Was hat dir besonders gut/nicht so gut gefallen. Nutze diese Gelegenheit um besondere Dinge hervorzuheben!

Gelassen an Schwierigkeiten angehen! Schlussendlich regelt sich alles, weil dann doch irgendjemand hilft/sich auskennt etc. Keine Bange! =)

-Calanques: so nennt man die Berge rund um Marseille & es ist echt beeindruckend neben dem Meer am Berg zu stehen (Photo)! Außerdem ist die Inseln sehr empfehlenswert, wo Monte Cristo gefangen war. – -Hafen&Strand: Das Meer ist einfach zu schön und fehlt mir jetzt schon sehr. -Aix: eine Studentenstadt nahe Marseille, die schon eher den „typisch“ französischen Spirit mit sich bringt. Und natürlich sämtliche touristischen Sehenswürdigkeiten/Viertel in Marseille: Notre Dame, Künstlerviertel etc. Und profitiert von dem Blick aufs Meer, wenn ihr im Vapinano bei den Terasses du Port einen Café trinkt!!=)