
9. Semester in (09/2018 - 06/2019)
- Betreuung
- Lehrveranstaltungen
- Besuchte Stationen
- Lebenshaltungskosten
- 2
Ich empfehle ....
- ... diese Region
- Ja
- ... Auslandsaufenthalt
- Ja
Weiteres zum Aufenthalt
- Tertiale
- HNO/Auge, Psychiatrie, Notfall, Pädiatrie, und Gynäkologie
Wie würdest du die Gastuniversität beurteilen? Wie war die Betreuung vor Ort?
Die Universidad Miguel Hernández Campus San Juan ist eine relativ kleine Uni (ca 100 Studierende pro Jahr) und die Betreuung war insgesamt sehr gut. Bereits vor Ankunft bekam ich eine Mail von meiner “Buddy”, die mir Vorort auch den Campus zeigte. Am ersten Tag musste man sich melden und bekam eine Ankunftsbestätigung und einen Studierendenausweis sowie weitere Infos (ERASMUS Einführungsgespräch, Uni Online-Zugang, Semesterbeitrag zahlen(1,5€) zu Dingen, die in den nächsten Tagen zu erledigen waren.
Ich wurde mit einem 2-wöchigen, kostenlosen Spanischkurs begrüßt, der sprachlich und kulturell eine gute Vorbereitung auf die kommende Zeit war. Weiters konnte man so gleich zu Beginn Anschluss zu anderen Studierenden aus dem Ausland knüpfen und sich über allfällige organisatorische Angelegenheiten (WG-Zimmer, Bustickets*, Erasmus-Veranstaltungen, Tanzkurse) austauschen.
Die Zuteilung zu den Praktikumsgruppen war ebenfalls sehr unkompliziert. Wir bekamen einen Termin mit der Praktikumskoordinatorin, die uns zu den Praktikumsgruppen zuteilte. Bei der Praktikumszuteilung hatte man Mitspracherecht bezüglich Lehrkrankenhaus (es gibt 4, in Alicante, San Juan, Elche und Altea) und Zeitpunkt. Neurologie hatte ich bereits in Berlin absolviert, da es anfangs hieß, es sei in Alicante nicht möglich. Schlussendlich wäre es aber auch möglich gewesen alle Tertiale in Alicante zu absolvieren!
*Öffis: Einzelfahrten sind viel teurer als sogenannte “Abonos”. Diese bekommt man in der Trafik.
Wie würdest du das/die Gastkrankenhäuser und deine Tertiale beurteilen? Was waren deine Tätigkeitsbereiche?
Ich habe alle Tertiale im Hospital General Universitario de Alicante absolviert. HNO und Auge besuchte ich gemeinsam mit spanischen Studierenden aus dem dritten Jahr, und Notfall, Gynäkologie, Pädiatrie und Psychiatrie mit Studierenden aus dem sechsten Jahr. Bei den kurzen Tertialen hatte man 4 Tage Praktikum (Anwesenheitszeit 8-12 Uhr) und übers Semester nachmittags nicht verpflichtende Vorlesungen. Die langen Tertiale bestanden aus 3 Wochen Praktikum (9-15 Uhr).
Meine KollegInnen waren sehr nett, besonders zu denen aus dem sechsten Jahr, mit denen ich doch 4 Tertiale absolviert habe, hatte ich mehr Kontakt. Insgesamt waren sowohl TutorInnen (Spanisches Pendant zu MentorInnen) als auch Mitstudierende sehr hilfsbereit wenn ich sprachliche Schwierigkeiten hatte oder sonst etwas brauchte, und die Logbuchunterzeichnung war ebenfalls problemlos.
Im Krankenhaus durfte man überall mitgehen und zuschauen, hin und wieder unter Aufsicht eine Anamnese oder einen Status erheben. Das Ambiente im Krankenhaus ist ziemlich anders verglichen mit Österreich, man war nie auf sich alleine gestellt und es wurde sehr viel Wert auf Lehre gelegt. In den langen Tertialen musste jeder eine Fallvorstellung halten. Ich fand es auch sehr gut, dass man ein paar Praktikumstage in eine ambulanten Gesundheitszentrum absolviert hat.
Weißen Mantel fürs KH selber mitnehmen!
Welche organisatorischen Hürden musstest du überwinden? War es einfach/gab es Probleme bei der Wohnungsfindung? Wie war deine Wohnsituation und Miete (WG, Wohnheim etc.)?
Bezüglich Wohnungssuche fand man sehr schnell etwas, Zimmerpreise waren um die 250€ inklusive Betriebskosten und möbliert. Man kann Wohnungen im Vorhinein über Facebookgruppen und die Website “Idealista” finden, Vorort bewährt sich auch Mundpropaganda. Ich habe anfangs in einem Airbnb gewohnt, und innerhalb 2 Tagen über eine Bekannte eine Wohnung gefunden. Die Uni ist in San Juan (30 min mit dem Bus von Alicante), doch da ich alle Praktika in Alicante absolviert habe, habe ich mir dort ein Zimmer gesucht. Ich empfehle es auch so zu handhaben, da sich das Studierendenleben in Alicante abspielt, und man bei Bedarf mit dem Bus unkompliziert nach San Juan kommt. Bei der Wohnungssuche muss man tatsächlich ein bisschen aufpassen, manche Wohnungen waren extrem heruntergekommen, oder es gab andere Probleme, wie zum Besipiel ein Besuchsverbot für Freunde, aufdringliche Mitbewohner, oder dass die Vermieterin in der selben Wohnung gewohnt hat und extrem lästig war. Im Winter war es in den meisten Wohnungen eher kalt.
Weiters war es für uns schwierig zu klären, ob wir das Semester in Spanien offiziell bestehen müssen oder nicht. Von der Gatinstitution hieß es, dass dies notwendig sei. Wir waren ziemlich verunsichert, da dies widersprüchlich zu den Infos vom International Office in Wien war. Nach einigen Telefonaten und Mails stellte sich heraus, dass ein Transcript of Records zwar notwendig sei, es jedoch keine Rolle spiele welche Noten darauf stünden.
Gab es sozio-kulturelle Besonderheiten (Essensgewohnheiten, Offenheit, Bürokratie, Arbeitsmoral, etc), gab es sprachliche Barrieren? Wurden vor Ort Sprachkurse angeboten?
Bekanntlich ist in Spanien alles ein Bisschen unorganisiert und locker, davon war ich anfangs etwas überfordert. Am besten man zerbricht sich vor Anreise nicht zu sehr den Kopf über organisatorische Uniangelegenheiten, Vorort wird sich alles klären. Fristen werden in Spanien auch nicht so ernst genommen, und ein Nein ist nie in Stein gemeißelt 😉
Ich konnte davor schon ziemlich gut spanisch, und es kam kaum zu sprachlichen Barrieren. Wenn man noch nicht so flüssig ist, empfehle ich wirklich das Meiste aus dem Auslandsaufenthalt herauszuholen indem man Vorort einen Sprachkurs besucht und trotzdem versucht mit Locals zu kommunizieren. Egal ob mitgebracht oder angeeignet, Spanischkentnisse bewähren sich, da man einfach besser teilhaben kann und mehr lernt.
Welche Tipps/Überlebenstricks würdest du anderen Studierenden unbedingt mit auf den Weg geben? Was hat dir besonders gut/nicht so gut gefallen. Nutze diese Gelegenheit um besondere Dinge hervorzuheben!
Flexibilität
Offenheit
Badesachen!